Früherkennung und Vorsorge
Früherkennung bedeutet, Darmkrebs zu einem Zeitpunkt zu erkennen, zu dem Patienten trotz dem Tumor keine Beschwerden haben. Früherkennung hat zum Ziel, die Überlebensprognose zu verbessern, denn bei Beschwerdefreiheit liegt öfters ein frühes Tumorstadium vor als bei Patienten mit Symptomen. Noch besser als die Früherkennung ist Prävention (Vorsorge), d.h. die Entstehung von Darmkrebs zu verhindern, in dem Personen mit gutartigen Krebsvorstufen (Polypen) identifiziert und die Polypen durch eine Darmspiegelung entfernt werden. Durch eine effiziente Vorsorge kann nicht nur die Überlebensprognose verbessert, sondern auch das Entstehen von Darmkrebs und damit dessen Häufigkeit gesenkt werden. Für die Früherkennung und Vorsorge bedarf es sensitiver Methoden, welche kostengünstig und komplikationsarm sind und von der Bevölkerung akzeptiert werden. Als wichtigste Tests stehen derzeit der Nachweis von unsichtbarem Blut im Stuhl (Hämokkult-Test) und die Darmspiegelung zur Verfügung. Beide Tests haben relevante Vor- und Nachteile. Der Stuhltest auf okkultes Blut ist einfach. Studien haben gezeigt, dass mit diesem Stuhltest Darmkrebs früher entdeckt und damit die Sterblichkeitsrate um etwa 20% gesenkt werden kann. Hingegen ist dieser Test wenig sensitiv für Polypen, d.h. die Entstehung von Darmkrebs kann damit nicht verhindert und dessen Häufigkeit nicht gesenkt werden. Zudem muss jeder positive Stuhltest durch eine Darmspiegelung weiter abgeklärt werden. Mit der Darmspiegelung können auch Polypen entdeckt und gleichzeitig entfernt werden, somit lässt sich mit dieser Vorsorgeuntersuchung auch die Entstehung von Darmkrebs und dessen Häufigkeit reduzieren. Nachteile der Darmspiegelung sind, wenn auch selten, potentielle Komplikationen (Blutung, Perforation).